Geschichtsfragen, die wirklich interessant sind

Worum es uns bei diesen „Geschichtsfragen“ geht:

Geschichte kann unendlich spannend sein – immerhin bekommt man da eine unglaublich breite Übersicht über das Leben anderer Menschen und zu anderen Zeiten.

Wichtig ist nur, das „Interessante“, also das, was uns gewissermaßen in eine andere Welt „mitreißen“ kann, herauszustellen.

Genauso wichtig ist es aber auch, zu schauen, was das heute mit uns noch zu tun hat.

Darum bemühen wir uns.

Bitten aber auch um etwas Geduld, weil diese Seite sich erst entwickeln muss 🙂

Bis dahin verweisen wir auf eine andere Zusammenstellung, die schon viele gute Ansätze in unserem Sinne zeigt:

https://www.schnell-durchblicken.de/durchblick-in-geschichte/

Vorhandene Beiträge

  1. Die wichtigsten Ereignisse nach 1945
  2. Französische Revolution – was ist an ihr wirklich spannend?
  3. Amerikanische Revolution – Französische Revolution – Vergleich – Hannah Arendt
  4. Dolchstoßlegende – historische Bedeutung
  5. NS-Außenpolitik: Warum war sie bis 1939 so erfolgreich?

Weiterführende Hinweise

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Amerikanische Revolution – Französische Revolution – Vergleich – Hannah Arendt

Vergleich der Amerikanischen mit der Französischen Revolution

Wenn man die Amerikanische mit der Französischen Revolution vergleichen will, sollte man unbedingt auf ein Buch von Hannah Arendt zurückgreifen. Zu dem gibt es in der Wikipedia eine sehr gute Zusammenfassung.

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cber_die_Revolution

Wir stellen hier einige wesentliche Punkte kurz vor:

  1. Hannah Arendt sieht in den beiden Revolutionen etwas völlig Neues,
    1. nämlich das Bemühen um Freiheit.
    2. So etwas gab es vorher in dem Maße nicht,
    3. es war auch durch die herrschende Religion schwierig.
    4. Man könnte allerdings prüfen, ob nicht die Englische Revolution des 17. Jhdts. auch schon solche Elemente enthielt, aber gerade religiös motiviert war.
  2. Interessant ist die These, dass die Besiedlung Nordamerikas die Revolution beförderte, weil es dort so etwas wie Freiheit in stärkerem Maße schon gab.
  3. In beiden Revolutionen sieht Arendt einen Widerspruch zwischen den Zielen und den Ergebnissen.
  4. Im Falle der Französischen Revolution ist das besonders schrecklich, weil mit Robespierre eine Idee aufkam, die das Lebensrecht des Einzelnen völlig unter die Herrschaft einer Ideologie und ihrer Vertreter stellte.
  5. Interessant auch der Hinweis, dass die weitgehend politische erst mal gescheiterte Französische Revolution sehr folgenreich war, während das für die erfolgreiche Amerikanische nicht in gleichem Maße gilt.

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NS-Außenpolitik: Warum so erfolgreich zwischen 1933 und 1939?

Auszug aus einem E-Book:

Das Folgende ist – mit freundlicher Genehmigung des Autors – ein Auszug aus dem E-Book: „Geschichte für Durchblicker“

1.1       Hitler am Anfang scheinbar friedlich in der Außenpolitik

Während Hitler die Umsetzung seines Rasseprogramms und die Verfolgung der Juden nach seiner Machtergreifung zunächst noch zurückstellte, machte er schon ganz am Anfang in einer geheimen Besprechung mit Militärs deutlich, dass sein Ziel kriegerische Eroberungen in Osteuropa waren.

Quelle: http://www.ns-archiv.de/krieg/1933/03-02-1933.php

In der Öffentlichkeit hielt er sich aber auch hier zunächst zurück, beteuerte seinen Friedenswillen und schloss im Januar 1934 sogar einen Nichtangriffspakt mit dem Land, das auf jeden Fall von seinen Lebensraumplänen betroffen sein würde, nämlich Polen. Für dieses Land gab es nur zwei Möglichkeiten, es konnte bei kriegerischen Aktionen gegen die kommunistische Sowjetunion mitmachen – mit ungewissem Ausgang für seine eigene Zukunft – oder gleich mit zum Opfer werden.

Wie wenig Hitler wirklich daran dachte, sich an solche Abmachungen zu halten, wurde später noch sehr deutlich. In die gleiche Richtung geht auch, dass er Deutschland schon im Oktober 1933 aus dem Völkerbund austreten ließ, um sich internationaler Kontrolle möglichst zu entziehen.

1.2       Verstoß 1 gegen den Versailler Vertrag: Die Allgemeine Wehrpflicht

Im März 1935 ließ Hitler wieder die allgemeine Wehrpflicht einführen, was ein klarer Verstoß gegen den Versailler Vertrag war. Dass der aber auch von den ehemaligen Siegermächten nicht mehr allzu ernst genommen wurde, zeigt das Flottenabkommen, das Großbritannien im Juni 1935 ganz allein mit Deutschland schloss. Interessant ist, dass dabei bei U-Booten den Deutschen die Parität zugestanden wurde, während das Verhältnis der Seestreitkräfte insgesamt nur 35% der britischen betragen sollte. Hintergrund war, dass die englische Regierung ein neues Wettrüsten verhindern wollte – zugleich war es ein Einstieg in die sog. Appeasement-Politik, den Versuch, Hitler mit Zugeständnissen zu „beruhigen“.

1.3       Verstoß 2 gegen den Versailler Vertrag: Einmarsch ins Rheinland

Vor diesem Hintergrund ist es dann auch kein Wunder, dass Hitler im März 1936 seine Soldaten problemlos in das eigentlich entmlititarisierte Rheinland einmarschieren lassen konnte, ohne dass die Westmächte darauf wirklich reagierten. Hitler hat später zugegeben, dass das der gefährlichste Moment seiner Vorkriegspolitik gewesen sei, weil die Wehrmacht damals noch sehr schwach war und sich bei Gegenmaßnahmen hätte zurückziehen müssen. Auch hier wieder Appeasement-Politik. Bei Hitler zeigte sich, dass ihn das nicht ruhigstellte, sondern ihm nur das Gefühl gab, es mit schwächlichen Demokraten zu tun zu haben.

1.4       Das scheinbar ruhige Jahr 1937 mit einem brisanten Protokoll

Das Jahr 1937 verlief dann ohne größere außenpolitische Überraschungen. Im Inneren aber sorgte Hitler dafür, dass Leute, die ihm in einer geheimen Besprechung (siehe das sog. Hossbach-Protokoll) widersprochen hatten, ihre Ämter verloren. Dazu gehörten der Außenminister, der Reichswehrminister und der Oberbefehlshaber des Heeres.

Joachim von Ribbentrop, ein Nationalsozialist, wurde neuer Außenminister – die militärische Spitze wurde völlig neu aufgestellt, indem ein Oberkommando der Wehrmacht eingerichtet wurde – Hitler selbst übernahm die Funktion des Kriegsministers – so hießen die für das Militär zuständigen Minister damals noch, ohne dass man damit Probleme hatte. In Großbritannien wurde aus dem „Secretary of State for War“ erst 1964 ein Secretary of Defence.

1.5       Verstoß 3 gegen den Versailler Vertrag: Der Anschluss Österreichs

Im Jahr 1938 kam dann wiederum im März der erzwungene Anschluss Österreichs an Deutschland hinzu. Hitler sprach seitdem von dem sogenannten Großdeutschen Reich. Während diese Aktion nicht viel Aufsehen erregte, weil mit ihr gewissermaßen ein Fehler des Versailler Vertrages in Ordnung gebracht wurde und Deutsche wieder zueinander fanden, riskierte Hitler im Herbst 1938 wieder einmal alles, als er ultimativ forderte, dass die Tschechoslowakei ihre westlichen Gebiete, die von Deutschen bewohnt wurden, den sogenannten Sudetendeutschen abtrat.

1.6       Ein Schritt zuviel: Die Zerschlagung des tschechischen Staates

Er hatte hoch gepokert und gewonnen. Am Ende bekam er alles im sogenannten Münchener Abkommen zugestanden, das betroffene Land wurde gar nicht gefragt. Das war der Höhepunkt der Appeasement-Politik – als Hitler seine Soldaten dann im März 1939 auch noch den deutlich geschwächten tschechischen Staat besetzen ließ, war das Maß für die Westmächte voll. England gab eine Garantie-Erklärung für das unter Umständen als nächstes bedrohte Polen ab, was im September 1939 zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs führte.

1.7       Hitlers Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion ist das Aus für Polen im Zweiten Weltkrieg

Erleichtert wurde Hitler sein Überfall auf Polen durch einen Nichtangriffspakt, den er mit seinem eigentlichen ideologischen Todfeind Stalin wenige Tage vorher zur Überraschung der ganzen Welt abgeschlossen hatte. Damit hatte er den Rücken frei für militärische Aktionen und musste keinen Zweifrontenkrieg führen. Die Westmächte konnten Polen nicht helfen, das in wenigen Wochen von deutschen Truppen besiegt wurde, zumal am 17.9.1939, also zweieinhalb Wochen nach dem deutschen Angriff, auch noch sowjetische Truppen in Ostpolen einfielen und sich schließlich mit den Deutschen das Land teilten.

Auch unter sowjetischer Herrschaft kam es zu Menschenrechtsverletzungen – so zu einem schrecklichen Massaker bei Katyn, dem Tausende von Offizieren zum Opfer fielen.

Geschichte nach 1945: Die wichtigsten Ereignisse

Was sind „wichtigste“ Ereignisse?

Wenn man sich einen Überblick über eine historische Epoche verschaffen will, dann kann man sich natürlich komplett durch den ganzen Berg der Ereignisse und Entwicklungen „durcharbeiten“. Aber wahrscheinlich wird man schon bald müde werden oder sich überwältigt fühlen – und dann wird daraus nichts.

Also ist es besser, erst mal Abstand zu gewinnen und gewissermaßen von ganz oben auf die Epoche zu blicken.

Konzentration auf ein einziges Ereignis

Darum beginnen wir jetzt mit der Frage, was war das wichtigste Ereignis. Denn wenn man das hat, hat man schon mal einen ersten Erfolg und wird auf gar keinen Fall mehr mitten im Berg scheitern 😉

Wichtig ist natürlich die Begründung, warum etwas so besonders wichtig ist. Denn nur dann kann man sich mit anderen darüber unterhalten und möglicherweise zu einem noch besseren Ergebnis kommen.

Wir gehen so an die Sache ran:

1945 war ein furchtbarer Krieg zu Ende gegangen – mit schrecklichen Zerstörungen, anschließend einer Teilung der Welt in Ost und West.

Heute leben wir in einer Zeit relativen Friedens. Dann schauen wir doch mal, was zu dieser großen Veränderung geführt hat.

Und dann sind wir bei dem Zweierpaar, das aus dem amerikanischen Präsidenten Reagan und dem damals sowjetischen Partei- und Staatschef Gorbatschow besteht.

Bei Reagan werden jetzt viele zusammenzucken, weil sie von diesem Präsidenten vielleicht nur Schlechtes gehört haben. Und er hat sicherlich ganz schön gepokert, als er versuchte, die aus seiner Sicht Welt des Bösen (Kommunismus) einfach durch Rüstung zu übertrumpfen – bis hin zu einem „Krieg der Sterne“ im All.

Bei dieser riskanten Politik gab es zwei Reaktionsmöglichkeiten für den Ostblock, der damals wirtschaftlich durch die Planwirtschaft weniger Entwicklungsmöglichkeiten hatte. Entweder Nutzung der aktuellen militärischen Überlegenheit im Bereich von Panzern und Soldaten – und der Westen hätte darauf möglicherweise mit Atomwaffen reagiert – man mag gar nicht dran denken.

Oder aber man ging auf einander zu. Und das genau tat Gorbatschow, der seit 1985 mit seiner Politik von Glasnost und Perestroika angefangen hatte, die Sowjetunion offener zu machen und umzugestalten.

Schließlich trafen sich die beiden Männer und begannen mit der Abrüstung der besonders gefährlichen atomaren Mittelstreckenraketen (kurze Flugzeit, kurze Reaktionszeit). Und schließlich machte Gorbatschow klar, dass er auch in den sogenannten „Satellitenstaaten“ östlich des eisernen Vorhangs nicht mehr militärisch eingreifen würde wie noch 1968 in der damaligen CSSR.

Und das ermöglichte dann letztlich den Mauerfall und die friedliche „Auflösung“ der DDR nach den Massendemonstrationen der Bevölkerung.

Wir denken mal, dass diese Begründung zumindest ausreicht, um damit in einen Wettbewerb mit anderen Ideen zu treten.

Aus 1 mach 3

Nachdem das so gut begonnen hat (meinen wir zumindest), schwärmen wir mal von diesem Fall weiter aus.

Und zwar einmal zurück zu der Frage: Was war denn vor 1985?

Die KSZE

Und da ist 1975 ganz wichtig, die sogenannte KSZE-Konferenz in Helsinki. Dort setzten sich nämlich erstmals westliche und östliche Staaten zusammen und einigten sich auf gemeinsame Regelungen. Der Osten bekam die Anerkennung seiner Grenzen – wichtig für die DDR. Der Westen bekam die Anerkennung von mehr Freiheitsrechten im Ostblock.

Das führte dann zu vielen Bürgerbewegungen, die ihren Regierungen plötzlich sagen konnten: Ihr habt in Helsinki doch unterschrieben, dass wir das und das dürfen. Und dann musste man Kompromisse finden.

Am wichtigsten ist die Solidarnosc-Bewegung in Polen. Dort bildete sich nämlich eine freie Gewerkschaft, die schließlich einigermaßen freie Wahlen ermöglichte – und schließlich das Ende der kommunistischen Herrschaft.

Entspannungspolitik

Wenn wir weiter zurückgehen, dann waren drei Ereignisse von Bedeutung, die wir hier mal zusammenfassen unter dem Stichwort Entspannungspolitik.

  1. Da war zunächst einmal der Mauerbau von 1961. Da fragt man sich, was hat das mit Entspannung zu tun, wenn man die ostdeutsche Bevölkerung endgültig einsperrt. Aber die Mauer gab der DDR-Führung erst mal Sicherheit und deshalb ließ sie sich auf Lockerungen und schließlich eine Politik eines gewissen Ausgleichs mit der Bundesrepublik ein.
  2. Dann gab es 1962 die Kubakrise: Auch die klingt erst mal nicht gut, wenn man weiß, dass es fast zum Atomkrieg gekommen wäre. Heute weiß man, das es anscheinend an einem einzigen sowjetischen Offizier lag, dass er nicht auf seinen Knopf drückte. Aber das Ergebnis war die Einsicht, dass man besser kommunizieren und zusammenarbeiten musste. So wurde ein rotes Telefon eingerichtet und man begann mit einer gewissen Entspannungspolitik.
  3. Bei der war Willy Brandt als Bundeskanzler ab 1969 ganz wichtig. Er ließ nämlich Verträge zunächst mit Moskau, dann mit Polen und Prag, also ehemaligen Kriegsgegnern bzw. -opfern ausarbeiten, woraus dann schließlich ein Grundlagenvertrag zwischen der DDR und der Bundesrepublik wurde. Der wiederum erleichterte das Leben für die DDR-Bevölkerung zumindest etwas – und später kamen ja noch Helsinki und Gorbatschow hinzu. Man sieht, wie sich hier langsam ein Netzwerk aufbaut 🙂

Katz und Maus in China

1978 konnte in China Deng Xiaoping eine Öffnung der bis dahin stark ausgeprägten kommunistischen Planwirtschaft durchsetzen, indem er sinngemäß sagte: Mir ist es egal ob eine Katze schwarz oder weiß ist, Hauptsache, sie frisst Mäuse.

Das führte dann dazu, dass das menschenreichte Riesenreich Sonderwirtschaftszonen einrichtete, die regelrecht aufblühten, weil Menschen dort ihre Fähigkeiten entfalten konnten. Die Kommunistische Partei behielt zwar die Macht und setzte die Regeln. Aber darunter war eben viel möglich – und heute ist China auf dem Weg, die USA als führende Wirtschaftsmacht der Welt zumindest einzuholen, wenn nicht möglicherweise sogar zu überholen.

Zwischenfazit

Es hat sich gezeigt, dass es sich gelohnt hat, erst mal ganz hoch aufzusteigen im Ballon der Übersicht – und so haben wir erst mal ein wichtigstes Ereignis definiert und begründet. Und von dem aus haben wir angefangen, ein Netzwerk zugehöriger Ereignisse zu entwickeln.

Ausblick: Als nächstes werden wir uns dann der gesellschaftlichen Entwicklung zuwenden – und da spielen solche Dinge wie die Anti-Baby-Pille, die Studentenbewegung von 1968 und schließlich natürlich die Entwicklung des Personalcomputers und des Internets eine ganz wichtige Rolle.

Wenn jemand Fragen oder Anregungen hat, kann er sich gerne direkt an uns wenden – am besten über das folgende Kontaktformular:
https://www.schnell-durchblicken.de/kontakt/

Weiterführende Hinweise

  • Auf der Seite:
    https://www.schnell-durchblicken.de/durchblick-in-geschichte/20-jhdt/
    gibt es ein paar interessante Unterseiten, die sich ebenfalls mit wichtigen Ereignissen nach 1945 beschäftigen. Darauf kann man auch noch mal zurückgreifen.
  • Ein alphabetisches Gesamtverzeichnis unserer Infos und Materialien gibt es hier.
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Französische Revolution – was ist an ihr wirklich spannend?

Das Thema „Französische Revolution“ in 10 Punkten

  1. Die Französische Revolution entstand, weil die moderneren Schichten der französischen Bevölkerung (Bürgertum, aufgeklärte Geistliche und reformbereite Adlige) unzufrieden waren mit den aus dem Mittelalter stammenden Verhältnissen.
  2. Kern der Kritik waren die Privilegien für die sog. ersten beiden Stände (Geistlichkeit und Adel) – und die zeigten sich in den 80er Jahren des 18. Jhdt. in der Finanzkrise. Die Steuerlast lag nämlich nur auf denen, die wirklich arbeiteten, während die anderen beiden Stände im Vergleich dazu wenig oder gar nichts taten.
  3. Der König gab dann nach und berief die sog. Generalstände ein, die aber nicht seinen Wünschen nachkamen, sondern sich zur Nationalversammlung erklären.
  4. Es wurden allgemeine Menschenrechte eingeführt und ein Ansatz von Demokratie geschaffen.
  5. Die Probleme blieben aber, so dass schließlich immer radikalere Kräfte an die Macht kamen und ab 1793 dann unter Robespierre ein Terrorregime (Guillotine) errichteten.
  6. Das geriet schließlich in eine totale Sackgasse. Man befreite sich zwar 1795 von Robespierre, aber die Probleme blieben.
  7. So waren schließlich die meisten Franzosen froh, als ein noch ziemlich junger General namens Napoleon ab 1799 die Macht an sich riss und sich schließlich sogar zum Kaiser krönte.
  8. Er behielt viele positive Veränderungen bei, führte aber auch schreckliche Kriege, bei denen er schließlich 1815 eine ultimative Niederlage erlitt.
  9. Anschließend kam das alte Königshaus wieder an die Macht, aber die Franzosen hatten das „Revolutionieren“ nicht verlernt und über die Revolution von 1830, 1848 und schließlich eine schon in Teilen kommunistische Revolution von 1870 entstand eine demokratische Republik.
  10. Spannend ist die Frage, warum die guten Anfänge der Revolution nicht fortgeführt wurden und stattdessen ein totalitäres Terrorregime eingeführt wurde. Sehr gut dargestellt ist das in dem Drama „Dantons Tod“ von Georg Büchner.

Näheres zur Französischen Revolution findet sich hier:

https://www.schnell-durchblicken.de/durchblick-in-geschichte/18-jhdt/1789-1799-franz%C3%B6sische-revolution/

Weiterführende Hinweise

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Dolchstoßlegende – historische Bedeutung

Die historische Bedeutung der sog. „Dolchstoßlegende“

Unter der Dolchstoßlegende versteht man einen Trick, den die Militärführung am Ende des Ersten Weltkrieges angewendet hat, um die Verantwortung für die Niederlage von sich aus auf andere abzuwälzen.

Im wesentlichen ging es um die folgenden Punkte:

  1. Angeblich war die deutsche Armee „im Felde“ nicht besiegt worden, obwohl einer ihrer Führer angesichts der alliierten Überlegenheit einen regelrechten Nervenzusammenbruch erlitten hatte.
  2. Die politische Führung wurde mehr oder weniger gezwungen, überhastet in Waffenstillstandsverhandlungen einzutreten, die nur zur Niederlage führen konnten.
  3. Später schob man dann die Schuld denen in die Schule, die aus guten Gründen im Krieg nicht mehr mitmachen wollten und entsprechend demonstriert und zum Teil auch gestreikt hatten.
  4. Hitler hat sich später darauf berufen, dass es eine solche angebliche Schande nie wieder geben sollte.
  5. Er sorgt dann auch dafür, dass die Deutschen 1945 bis zum bitteren Ende durchhalten mussten. Wer dagegen war, musste um sein Leben fürchten.

Näheres macht ein Auszug aus dem E-Book:

„Geschichte für Einsteiger“

deutlich, aus dem wir hier zitieren dürfen:

1.1       Die deutsche Militärführung gibt die Niederlage zu…

Laut dem Tagebucheintrag des Oberst Thaer tritt Ludendorff als einer der beiden Vertreter der mächtigen Obersten Heeresleitung im Ersten Weltkrieg am 1. Oktober 1918 vor seine engsten Berater und verkündet für diese völlig überraschend, der Krieg sei verloren und es müsse nun schnell ein Waffenstillstand herbeigeführt werden. Sehr richtig wird auch auf die entscheidenden Momente verwiesen, die diese Einschätzung erzwingen: Da ist das Ausscheiden Bulgariens aus der gemeinsamen Front, Österreich und die Türkei würden auch bald folgen. Im Westen werde zudem die Übermacht der Alliierten durch immer neue amerikanische Truppen immer größer.

1.2       … hat aber auch eine Idee, wie sie die Schuld abwälzt

Das alles wäre nichts Besonderes, wenn Ludendorff nicht auch gleich schon eine Idee hätte, wie man mit dieser Situation für das Militär einigermaßen günstig umgehen könnte. Statt die eigenen Fehler einzugestehen, verweist er auf die angebliche Wühlarbeit der linken Kräfte in Deutschland und schlägt dann allen Ernstes vor, dass man die Parteien, die im Verlaufe des Krieges immer skeptischer gegenüber der Idee eines Siegfriedens waren und vergeblich rechtzeitige Verhandlungen wollten, nun die Suppe auslöffeln lässt, die sie angeblich eingebrockt hätten.

Und so kommt es tatsächlich: Der Zentrumspolitiker Matthias Erzberger erklärt sich tatsächlich bereit, die Waffenstillstandsverhandlungen zu führen, was normalerweise Aufgabe der Militärs wäre. Ab diesem Zeitpunkt lassen sich alle unangenehmen Forderungen der Alliierten sehr schön den demokratischen Mehrheitsparteien aus SPD, Zentrum und Liberalen in die Schuhe schieben.

1.3       Die Dolchstoßlegende

Der zweite Mann der OHL, Hindenburg, geht noch einen Schritt weiter, indem er später die so genannte Dolchstoßlegende vertritt und populär macht. Angeblich sei der Sieg des deutschen Heeres durch die fehlende Unterstützung bzw. sogar zersetzende Streikaktivitäten verhindert worden. Keine Rede ist dann mehr von all den Faktoren, die überhaupt nichts mit der deutschen Heimatfront zu tun hatten.

1.4       Die Folgen bis hin zu Hitlers Fanatismus am Ende des Zweiten Weltkrieges

Das verhängnisvolle Erbe dieser Aktivitäten von Ludendorff und Hindenburg war, dass damit während der gesamten Weimarer Republik die demokratischen Politiker belastet werden konnten. Am Ende trug das mit dazu bei, das mit Adolf Hitler jemand an die Macht kommen konnte, der den Kampf gegen die sogenannten Novemberverbrecher zu einem seiner Lebensziele gemacht hat.

Als dann sein zweiter Krieg, für den er allein die Verantwortung trug, 1945 erneut in eine Niederlage mündete, tat Hitler alles, um es nicht zu einem erneuten „November 1918“ kommen zu lassen. Schon in den Jahren davor wurden alle Deutschen streng bestraft, die nicht mehr an den Endsieg glaubten. Defätismus bzw. Wehrkraftzersetzung war eine der häufigsten Begründungen für Todesurteile.

In die gleiche Richtung ging der sogenannte Nerobefehl, der Versuch Hitlers, den Siegern nur eine Art verbrannte Erde zurückzulassen, was auch bedeutet hätte, die an sich schon durch die Bombenangriffe der Alliierten stark geschmälerte Lebensgrundlage für die Deutschen noch stärker zu schmälern. Es ist dem Rüstungsminister Speer zu verdanken, dass dieser Befehl Hitlers nicht komplett umgesetzt wurde.

Auf jeden Fall wird deutlich, wie verhängnisvoll der Umgang mit der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg von Anfang an war: Statt dass die Generäle die wirklichen Ursachen klärten und dabei auch eigene Fehler zugaben, schoben sie die Schuld den demokratischen Politikern in die Schuhe, die dadurch diskreditiert (in ein schlechtes Licht gerückt) wurden. Zugleich spielte man damit Hitler in die Hände, der aus dieser Schuldzuweisung ein noch größeres Projekt machte und es vor allem nutzte, um Deutschland fast in den totalen Abgrund zu führen.

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