Wir erstellen hier im Laufe der Zeit eine kommentierte Liste von Fachbegriffen, die man als Schüler der Oberstufe oder auch als Student kennen sollte.
Diese Liste ist natürlich nicht vollständig und bezieht sich vor allem auf den geisteswissenschaftlichen Bereich.
Hier zunächst einmal ein vorläufiger Stand:
- Analyse: Wissenschaftliche Zerlegung eines Objekts in seine Bestandteile
- Anarchistisch: Wörtlich: führerlos, im Glauben, ohne staatliche Herrschaft auskommen zu können
- Apriori/apriorisch: Vor jeder Erfahrung, rein aus Vernunftgründen wahr
- Argument: Beweisgrund zur Abstützung einer These/Position
- Assoziativ: Durch Verknüpfung von Gedanken entstanden
- Autonomie: Selbständigkeit, wörtlich: einen eigenen Namen haben
- Autoritär: Herrschsüchtig
- Axiom: Grundwahrheit, Baustein für ein gedankliches System
- Beispiel: Element der Argumentation, das (nur) der Veranschaulichung dient
- Beleg: Element einer Argumentation, das konkret überprüft werden kann
- Bewusstseinsstrom: ungeordnete Abfolge von Gedanken, die einer Figur in einem Roman durch den Kopf schießen – im Unterschied zum relativ geordneten Gedankengang in einem Inneren Monolog.
https://wvm.schnell-durchblicken3.de/innerer-monolog-und-bewusstseinsstrom/ - Brainstorming: Gedankensturm -> Geistesblitz
- Cluster-Technik: assoziative Aneinanderreihung von Punkten, die einem zu einem Leitthema einfallen und die schon etwas geordnet sind
- Deduktiv: Ableitend, eine These aufstellend und diese beweisend
- Denotation: der feste, für alle verbindliche Bedeutungskern eines Wortes: Wochenende = für Lehrer und Schüler schulfrei, Konntotation = individuelle Zusatzbedeutung: Schüler = in der Regel keine Wochenendarbeiten für die Schule, Lehrer müssen immer wieder mal am Wochenende korrigieren.
- differenziert: Verschiedene Teilaspekte berücksichtigend
- Erwartungshori-zont/Vorverständnis: Element der Hermeutik (Verstehenslehre), meint den ersten Eindruck von einem Objekt
- Exemplarisch: beispielhaft
- Exposition: Darlegung, Entwicklung der Ausgangssituation
- Extrapolation: Ausziehen einer Entwicklungslinie in einen noch nicht beobachtbaren Bereich
- Fakultativ: freigestellt, dem Ermessen überlassen
- Faschistisch: Extreme Form von Rechtsradikalismus bis hin zur Bereitschaft zur Vernichtung Andersdenkender oder von Minderheiten
- Fatalistisch: Schicksalsergeben
- Föderalistisch: Bundesstaatlich
- Fundamenta-listisch: Eigene (vor allem religiöse) Grundüberzeugungen absolut setzend
- Hermeneutisch: Entsprechend der Lehre vom Verstehen
- Hymne: Lobgesang
- Hyperbel: Übertreibung
- Hypothese: Vorwegannahme, die überprüft werden muss, um zu einer These zu werden
- implizit = nicht direkt ausgesprochen, aber mit gemeint: Zum Beispiel in einer Analyse-Aufgabe, bei der nicht „explizit“ (ausdrücklich) auch eine Einleitung verlangt wird (Vorstellung des Textes, Angabe des Themas usw.)
- Induktiv: Von den Einzelheiten ausgehend und von dort hochschließend
- Innerer Monolog: eine Rede, die eine Figur in einem Roman oder in einem Theaterstück an sich selbst richtet. Im Unterschied zum sogenannten „Bewusstseinsstrom“ wie eine normale Rede relativ geordnet und klar.
- interdisziplinär: Mehrere Wissenschaften berücksichtigend
- Interpretation: Deutung, Auslegung, geht über die Analyse („Zerlegung“) hinaus und stellt Zusammenhänge her
- Irreal: Nicht wirklich
- Katharsis: Reinigung, Läuterung
- Killerphrase: Eine Äußerung, die jede weitere sachliche Diskussion unmöglich macht
- Kommunistisch: Die Gleichheit aller Menschen betonend
- Komplementär: ergänzend
- Konntotation = individuelle Zusatzbedeutung: Schüler = in der Regel keine Wochenendarbeiten für die Schule, Lehrer müssen immer wieder mal am Wochenende korrigieren.
Denotation: der feste, für alle verbindliche Bedeutungskern eines Wortes: Wochenende = für Lehrer und Schüler schulfrei, - Konzession: Zugeständnis
- Mind-Map: Gedankenkarte, Sammlung von schon recht geordneten Aspekten zu einem Leitthema
- Modell: vereinfachtes Abbild eines komplexen Sachverhalts
- Monokausal: Nur eine Ursache berücksichtigend
- Multiperspektivisch: Viele Blickwinkel berücksichtigend
- Normativ: Einem Gesetz entsprechend, unbedingt zu erfüllen
- Obligatorisch: Verpflichtend
- Ostentativ: demonstrativ zur Schau gestellt
- Paradoxon: Widerspruch in sich
- Partikular-interesse: Interesse nur eines Teils (einer Gemeinschaft)
- Peripetie: Glückswechsel
- Peripher: Nur den Rand betreffend, nebensächlich
- Populistisch: Vordergründig die Vorurteile im Volk verstärkend
- Positivistisch: Nur am Gegebenen hängend und es sichernd
- Prämisse: Vorausgeschickte, mitgedachte Voraussetzung
- Prophylaktisch: Vorbeugend
- Protagonist: Vorkämpfer
- Ressort: Amtsbereich
- Revision: Erneute Überprüfung
- Sachurteil im Unterschied zu einem Werturteil
Ein Sachurteil ist die Einschätzung einer Sache, die als These in einer Diskussion auf der Basis von Fakten und nachvollziehbaren Gedanken diskutiert und auch potenziell einvernehmlich geklärt werden kann. Wenn es nicht zu einer Einigung kommen sollte, muss zumindest sachlich geklärt werden, welche Fakten anders eingeschätzt worden sind.
Beispiel für Sachurteile:
– Das Gedicht gehört zum Expressionismus, weil es wichtige Kennzeichen dieser Epoche aufweist.
Ein Werturteil bewertet demgegenüber einen Sachverhalt entsprechend der Werte, die eine Person oder eine Personengruppe hat – die müssen nicht von anderen geteilt werden.
Beispiel für ein Werturteil:
„Ich mag Gedichte des Expressionismus nicht, weil sie mir häufig zu plakativ, übertrieben, grell erscheinen. - Säkularisation: Vorgang der Entkirchlichung
- Sezessionistisch: Die Abspaltung vom Gesamtstaat betreibend
- Singulär: Einen Einzelfall betreffend oder ihn darstellend
- Souveränität: Völlige Selbständigkeit
- soziale Marktwirtschaft: Eine Marktwirtschaft, die auf den Ausgleich zwischen den Betroffenen aus ist
- Sozialistisch: Auf den sozialen und wirtschaftlichen Ausgleich zwischen den Menschen bedacht
- Sukzessive: Nachfolgend, Schritt für Schritt
- Synonym: Gleichbedeutend
- Synopse: Wörtlich: Zusammenschau, Vergleich von Darstellungen zum gleichen Thema
- Teleologisch: auf einen Zweck, ein Ziel ausgerichtet
- Temporär: Zeitlich, zeitbezogen
- These: Behauptung
- Totalitär: Alles umfassend, alles kontrollieren wollend
- Transfer: Übertragung
- Transparenz: Durchschaubarkeit
- verifizieren: Den Wahrheitsgehalt einer Hypothese/These überprüfen
- Werturteil: Eine Einschätzung, die von persönlichen Werten bestimmt ist. Darüber kann man sich austauschen, aber kaum zu einer Einigung kommen. Siehe dagegen auch Sachurteil.
- Zentralistisch: Den Mittelpunkt, die Spitze betonend
- Zirkelschluss: Gedankengang, bei dem man das Ergebnis vorwegnimmt
Weiterführende Hinweise
- Ein alphabetisches Gesamtverzeichnis unserer Infos und Materialien gibt es hier.
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