Aus urheberrechtlichen Gründen können wir das Gedicht hier nicht abdrucken, wir gehen davon aus, dass es vorliegt.
- Das Gedicht präsentiert gleich zu Beginn eine Situation, in der jemand seit langer Zeit auf der Flucht ist. Wir erfahren nichts Näheres darüber, wovor geflohen wurde.
- Entscheidend ist, dass der Betreffende nach dem Verlassen der Heimat keine neue gefunden hat.
- Die nächsten drei Zeilen heben dann die schmerzhafte Erfahrung hervor, dass das Nicht-Finden einer neuen Heimat vor allem damit zusammen hängt, dass man nirgendwo aufgenommen wurde.
- Das wird in einer Weise präsentiert, dass man an Not denkt und Hartherzigkeit.
- Die nächsten drei Zeilen sollen dann deutlich machen, dass es diesem lyrischen Ich gegangen ist wie einem Hund, der aus irgendeinem Grunde alleingelassen worden ist und ab dann nur noch schauen kann, wie er irgendwo überlebt, und dabei dabei sicherlich in ständiger Gefahr ist, von Steinen getroffen zu werden oder sonst wie in Gefahr zu geraten.
- Dabei hat es durchaus auch mal so etwas wie Gemeinschaft gegeben, aber keine echte, sondern nur eine eben, wo man sich kurze Zeit sich jemandem anschließt.
- Dann das Fazit, dass zwei wesentliche Voraussetzung für ein menschenwürdiges Leben fehlen, nämlich Nahrung und Wärme.
- Der Schluss scheint dann etwas positiver zu werden, wenn gesagt wird, dass dieser Flüchtling zumindest hin und wieder in einer Herberge kurzzeitig rasten konnte, bevor es dann mit dem „Streunen“ weiterging.
- Immerhin hat das lyrische ich in diesen Herbergen, als kleinen Oasen der Menschlichkeit, etwas zu essen bekommen und auch ganz allgemein eine Reaktion, die als „Gnade“ empfunden wird.
- Am Ende bleibt die traurige Erfahrung, dass man eine Heimat verloren und keine neue gefunden hat.
Insgesamt ein Gedicht, dass wichtige Befindlichkeiten und Erfahrungen von Menschen auf der Flucht gut anspricht.
Die Frage ist, ob das Gedicht nicht insgesamt zu allgemein bleibt. Es bleiben sehr viele Fragen offen, zum Beispiel wovor geflohen worden ist, warum die Menschen sich nicht mehr um den Flüchtling gekümmert haben, was der Flüchtling auch selbst getan hat, um eine Heimat zu finden.
Wenn es die Stelle mit der Herberge nicht gäbe, könnte man dem Gedicht vorwerfen, dass es sehr pauschal und einseitig ist, zum Beispiel in keiner Weise auf die Menschen eingeht, die sich tatsächlich um Flüchtlinge gekümmert haben und dabei vielleicht nicht genügend Unterstützung bekommen haben.
Aber ein Denkanstoß, sich mit dem Leben von Menschen in Fluchtsituationen zu beschäftigen, enthält das Gedicht allemal.
Weiterführende Hinweise
- Weitere Beispiele für erfolgreiches Verstehen von Gedichten finden sich hier.
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