Lesetagebuch, Heinrich Mann, „Der Untertan“ (Mat5452)

Worum es hier geht:

Inzwischen ist es eine beliebte Methode, Schülis über ein Lesetagebuch

  • dazu zu bewegen, sich auf eine Lektüre einzulassen, auf gut deutsch: Sie wirklich zu lesen.
  • Dann ermöglicht es natürlich auch die Auseinandersetzung mit dem, was man liest. Man kann sich ja auch ärgern und das dann ausdrücken.
  • Damit sind wir schon beim dritten Nutzen eines solchen Lesetagebuchs: Wenn man da wirklich eigene Beobachtungen und Ideen reinschreibt, hat man auch schon eine Basis für guten Deutschunterricht. Denn der kann dann ja erst mal die Fragen der Schülis aufnehmen – und es wird nicht gleich mit den Fragen anderer bekommen. Nämlich denen, die die Lehrbuchmacher sich ausgedacht haben.

Beispiel: Heinrich Mann, „Der Untertan“ mit Hinweis auf EBook-Ausgabe

Wir probieren das hier einfach mal an dem Roman „Der Untertan“ von Heinrich Mann aus.

Wir verwenden dabei die folgende EBook-Ausgabe:

So wird sie vom EBook selbst ausgegeben, wenn man einen Textausschnitt kopiert und zum Beispiel per Mail verschickt.

Der Untertan von Heinrich Mann

https://amzn.eu/7a73Wub

Dabei handelt es sich um eine „urheberrechtsfreie Ausgabe“, die man zum Beispiel bei Amazon im Kindle-Format bekommen kann. Mit einer entsprechenden App kann man die auf dem Smartphone und auch auf dem PC lesen.

Das hat u.a. den Vorteil, dass man nach bestimmten Begriffen suchen kann. Das ist bei einer Buchausgabe so nicht möglich.

LT-S2 (Lesetagebuch-Eintrag zur entsprechenden Buchseite
  • Gleich am Anfang fällt auf, wie negativ dieser Diederich Heßling beschrieben wird:
    • Er ist ein „weiches Kind“, was ja noch nicht schlimm sein muss, schon gar nicht, wenn es „am liebsten träumte“.
    • Dann aber stellt sich raus, dass dieses Kind sich vor allem fürchtet. In seiner Fantasie erscheinen dann all die Dinge, die ihm Angst machen können.
    • Noch interessanter wird es, wenn es heißt:
      „Fürchterlicher, als Gnom und Kröte war der Vater, und obendrein sollte man ihn lieben. Diederich liebte ihn.“
    • Anschließend wird dann deutlich, dass das nicht einigermaßen normal bleibt. Denn welches Kind freut sich, dass es von seinem Vater geschlagen wird, bettelt regelrecht darum.
    • Außerdem wirkt sich diese Grausamkeit gegen sich selbst auch auf andere aus. Dieser Diederich verpetzt zum Beispiel gerne andere und freut sich dann auf die Strafen, die sie bekommen.
    • Wenn man jetzt an die sogenannte „Leserlenkung“ denkt, also die Richtung, in die man als Leser fühlen und denken soll, dann könnte man einen ersten Eindruck so formulieren:
      „Dieser Diederich ist eine ziemlich armselige Figur, von der man nichts Gutes erwarten kann, wenn das so weitergeht.“

Wichtiger Hinweis:

Aus technischen Gründen wird diese Seite an anderer Stelle weitergeführt:
http://textaussage.com/lesetagebuch-heinrich-mann-der-untertan

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