Durch Nachdenken zu ersten Ideen
Im Folgenden zeigen wir am Beispiel der Frage:
„Sollen Schüler schon im Alter von 10 Jahren Taschengeld bekommen?“
wie man eine Erörterung aufbauen kann.
Schritt 1: Einfälle sammeln
Zunächst überlegt man, was einem alles dazu einfällt:
- Taschengeld erzieht zur Selbstständigkeit.
- Taschengeld entlastet die Eltern, sie müssen nicht für jede Kleinigkeit Geld rausrücken.
- Taschengeld sorgt für den richtigen Umgang mit Geld.
- Taschengeld hilft auch beim Rechnen.
- Taschengeld hilft beim Planen.
- Taschengeld ist auch ein Teil der kleinen Geheimnisse, die jeder Mensch braucht. Zum Beispiel Kauf eines Geschenkes für die Mutter o.ä.
- Taschengeld sorgt für eine entsprechende Erziehung. D.h. die Eltern müssen überlegen, wie viel Geld sinnvoll ist.
- Dabei ergibt sich die Möglichkeit, auch soziales Verhalten zu lernen – etwa nicht mit viel Geld vor anderen Kindern anzugeben.
Schritt 2: Über die Einfälle nachdenken
Man merkt deutlich, dass das alles Argumente allgemein zum Taschengeld für Kinder und Jugendliche sind.
Jetzt muss man auf das Alter von 10 Jahren genauer eingehen. Da ist es natürlich hilfreich, wenn man Leute in dem Alter kennt und einschätzen kann, wie selbstständig und eigenverantwortlich die sind.
Wir würden vorschlagen, das Alter mit dem Übergang zur weiterführenden Schule zu verbinden.
Zwischendurch an die Einleitung denken
Dann hat man nämlich auch gleich eine Einleitung.
Zum Beispiel so:
Mit 10 Jahren gehen Kinder auf irgendeine weiterführende Schule und treten damit in einen neuen Lebensabschnitt. Das sollte auch mit der Übergabe und Übernahme von mehr Eigenverantwortung verbunden werden. Deshalb sollte das auch beim Taschengeld sichtbar werden.
Halt – stopp:
Aber auch schon an den Schluss denken
Was ist denn mit den noch nicht 10jährigen Kindern? Gilt nicht einiges von dem, was oben steht, auch schon für sie?
Das heißt letztlich ist die Frage nicht optimal gestellt – oder man muss sie selbst weiterdenken, indem man sagt: Taschengeld, so früh wie möglich – wegen der Punkte oben. Es sollte nur nach und nach angepasst werden – von der Größenordnung und von den Bereichen, um die es geht.
Zum Beispiel könnte man das hier in den Schlussteil schreiben und dann den Vorschlag machen, dass Kinder ab 10 Jahren schon Taschengeld bekommen, von dem sie einen Teil einsetzen können und ggf. müssen im Hinblick auf Kleidung etwa.